Verfassungsschutz: Gewalt gegen Flüchtlinge bedroht innere Sicherheit

Die Gewalt gegen Flüchtlinge in Deutschland bedroht nach Ansicht von Verfassungsschutz-Präsident Hans-Georg Maaßen die innere Sicherheit. Es handele sich um einen "Angriff auf unsere demokratische Kultur", sagte Maaßen am Sonntag in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin". Die hohe Zahl von Brandanschlägen auf Flüchtlingsunterkünfte und anderen Straftaten sei besorgniserregend und gefährde "auch die innere Sicherheit dieses Landes".

Besorgt äußerte sich Maaßen über die wachsende Gewaltbereitschaft, die auch durch Hetze im Internet oder bei Demonstrationen geschürt werde. Diese führe dazu, "dass es Menschen gibt, die sagen: Wir müssen jetzt diesen Worten auch Taten folgen lassen", sagte Maaßen.

Eine erhöhte Gefahr durch das Einschleusen radikaler Flüchtlinge durch die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat oder das Terrornetzwerk Al-Qaida sieht Maaßen dagegen nicht. Dies sei "möglich, aber weniger wahrscheinlich". Unter den Flüchtlingen seien jedoch vermutlich viele junge Männer, die Kampferfahrung im Kriegsgebiet in Syrien oder im Irak gesammelt hätten. Dies könnten sich Salafisten zu Nutze machen und Flüchtlinge anwerben, "die vielleicht frustriert sind und dann zu Gewalt schreiten". (AFP)

Mehr zur gegenwärtigen Situation von Flüchtlingen in Europa auf unserer Qantara-Themenseite