Universität Augsburg eröffnet interreligiöse Forschungsstelle

Die Universität Augsburg eröffnet am Mittwoch eine "Forschungs- und Koordinationsstelle Interreligiöse Bildung" (FIB). Das teilte die Universität am Montag mit. Die FIB solle der Verständigung zwischen Judentum, Christentum und Islam dienen. Ab dem Wintersemester 2017/18 wird der Zertifikatskurs "Interreligiöse Mediation" angeboten. Langfristig sei geplant, einen Studiengang "Islamische Religionspädagogik" einzurichten.

Die FIB ist laut der Universität eine Initiative von Wissenschaftlern aus der katholischen und evangelischen Theologie sowie aus der Erziehungs- und Rechtswissenschaft. Die Leitung übernehmen die Religionspädagogen Georg Langenhorst und Elisabeth Naurath. Langenhorst hat einen Lehrstuhl für katholische, Naurath einen für evangelische Religionspädagogik inne.

"Unser primäres Ziel ist es, die interdisziplinäre Erforschung des interreligiösen Lernens unter friedenspädagogischer Perspektive zu forcieren", sagte Naurath. Im Zentrum stehe die Verständigung zwischen Judentum, Christentum und Islam. Langenhorst zufolge wird die religiöse Vielfalt in Deutschland zur gesellschaftlichen Herausforderung. "Nur durch ein besseres gegenseitiges Kennen und realistische Blicke auf Gemeinsames und bleibend Trennendes ist kurz- und langfristig ein gesellschaftliches Zusammenleben möglich." Interreligiöses Lernen müsse deshalb ein zentraler Bereich schulischer Bildung sein.

Der Zertifikatskurs "Interreligiöse Mediation" will laut Mitteilung Lehrer dazu befähigen, mit religiöser Pluralität umzugehen. Angehende oder bereits ausgebildete Pädagogen aller Fächer bekämen religionswissenschaftliche, theologische, rechtliche und didaktische Kompetenzen vermittelt.

Einen Studiengang für islamische Religionslehre gibt es bayernweit bisher nur an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Das dortige Zentrum für Islamische Theologie ist laut Bundesbildungsministerium eines von fünfen seiner Art in Deutschland. Die anderen Zentren befänden sich in Tübingen, Frankfurt/Gießen, Münster und Osnabrück. (KNA)