Syriens Opposition: USA soll nicht mehr mit Kurden kooperieren

Syriens radikal-islamische Opposition will ein Ende der Zusammenarbeit der USA mit den syrischen Kurden. Die Vereinigten Staaten sollten mit diesen nicht einmal reden, sagte Mohammed Allusch, Führungsmitglied der Rebellengruppe Dschaisch al-Islam der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montag). Allusch, zugleich erster Unterhändler der Opposition bei den Syrien-Gesprächen in Genf, behauptete, die syrischen Kurden seien eng mit dem Assad-Regime verbunden. "Der Innenminister von Baschar al-Assad stattet ihnen Besuche ab".

Tatsächlich ist der bewaffnete Arm der bestimmenden Kurdenpartei PYD, die YPG-Miliz, ein wichtiger Verbündeter für die USA im Kampf gegen die Terrormiliz IS. Die Kurden arbeiten aber auch teilweise mit den Rebellen und dem Regime zusammen. Bei dem Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" waren auch die französische "Le Monde" und der britische "Guardian" dabei.

Unterdessen haben die syrischen Kurden ihren Vorstoß verteidigt, ein eigenes Gebiet im Norden des Landes zu beanspruchen. Es werde "keine autonome Zone exklusiv für Kurden" angestrebt, sagte der offizielle Vertreter der syrischen Kurden in Russland, Rodi Osman, am Montag in Moskau. Vielmehr gehe es um "eine föderale, demokratische und säkulare Ordnung, in der alle Teile der syrischen Gesellschaft leben können".

Die Kurden hatten in der vergangenen Woche eine eigene Föderation im Norden des Landes ausgerufen, die unter kurdischer Kontrolle stehen soll. Ziel der kurdischen Partei der Demokratischen Union (PYD) ist es, die drei kurdischen Bezirke an der türkischen Grenze - Kobane, Afrin und Dschasire - zu verbinden, um ein zusammenhängendes Gebiet zu errichten.

Zu den Unterzeichnern der Erklärung vom Freitag gehören die Gruppen Dschaisch al-Islam (Armee des Islams) und Dschaba Schamija. Die Kurden kontrollieren rund ein Zehntel des syrischen Staatsgebiets. Sie werden aber wegen des türkischen Widerstands gegen die kurdischen Autonomiebestrebungen nicht an den Genfer Friedensverhandlungen beteiligt.

Die syrische Staatsführung und dutzende Gruppen von Aufständischen im Land wandten sich in der vergangenen Woche bereits gegen den kurdischen Vorstoß. Am Montag schloss sich auch die Arabische Liga offiziell den Gegnern an. Der Staatenbund lehne "separatistische Aufrufe, welche die Einheit Syriens gefährden, ab", sagte Vizegeneralsekretär Ahmed bin Helli in Kairo. (dpa/AFP)