Saudischer Großmufti ruft Muslime zum Kampf gegen IS auf

Der saudische Großmufti hat Muslime weltweit zum Kampf gegen den «Islamischen Staat» (IS) aufgerufen. Einzelne Gläubige wie auch Staaten müssten gemeinsam handeln, um das Böse auszurotten, sagte Abdul Asis al-Scheich laut der Zeitung «Arab News» (Dienstag). Jeder Einzelne sei gefordert, den Islam mit aller Kraft zu schützen.

Die Taten des «Islamischen Staats» stellten eine direkte Verletzung islamischer Grundsätze dar und stünden in Widerspruch zu sunnitischen Überzeugungen und Werten, so der Großmufti. Besonders Brutalitäten wie das Verbrennen von Menschen oder die extremistische Deutung eines «Heiligen Kriegs» habe mit der sunnitischen Lehre nichts zu tun.

Der Großmufti sprach von einer wachsenden Rolle sozialer Medien für die Verbreitung extremistischen Gedankenguts und die Ausbeutung vor allem junger Menschen. Medien müssten stärker vor einer Unterstützung von Terrorgruppen warnen. Zugleich verlangte der Großmufti bessere Zukunftschancen für Jugendliche, um der «Verbreitung irriger Ideen» den Boden zu entziehen.

Unterdessen hat der Generalsekretär der Arabischen Liga, Nabil al-Arabi, eine gemeinsame Eingreiftruppe der arabischen Staaten gegen die weitere Ausbreitung der Dschihadisten gefordert. "Es gibt den dringenden Bedarf zur Schaffung einer gemeinsamen arabischen Mehrzweck-Streitmacht, die schnell für den Kampf gegen Terrorismus und die Aktivitäten von Terrorgruppen eingesetzt werden kann", sagte al-Arabi am Montag vor den Außenministern der Mitgliedsstaaten am Sitz der Organisation in Kairo. Auch sonst müssten die Staaten im Sicherheits- und Geheimdienstbereich enger zusammenarbeiten.

Al-Arabis Stellvertreter Ahmed Ben Helli hatte vergangene Woche gesagt, die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsstaaten würden bei ihrem Gipfel Ende März im ägyptischen Badeort Scharm el-Scheich über die Gründung einer schnellen Eingreiftruppe diskutieren. Eine derartige Truppe sei in Zeiten "von Konflikten und Katastrophen" wichtig zur Abschreckung. Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi sprach sich ebenfalls für eine Eingreiftruppe aus und deutete an, dass auch Saudi-Arabien, Kuwait, Jordanien und die Vereinigten Arabischen Emirate diese unterstützen. (KNA/AFP)