«Reporter ohne Grenzen»: Islamisten bedrohen in Deutschland lebende Blogger

«Reporter ohne Grenzen» (ROG) zeigt sich beunruhigt über eine Todesliste von Islamisten aus Bangladesch. Darauf stehen unter anderen sechs in Deutschland lebende Blogger, wie die Organisation am Donnerstag in Berlin mitteilte. Die Liste stamme vermutlich von der islamistischen Gruppe Ansarullah Bangla Team, die als Teil von Al-Qaida gilt und bereits für vier Morde an säkularen Bloggern in diesem Jahr verantwortlich gemacht wird.

Die Todesliste sei ein Angriff auf die Pressefreiheit, betonte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr, «nicht nur in Bangladesch, sondern weltweit». Die Regierung Bangladeschs forderte er auf, Journalisten besser zu schützen, Religions- und Meinungsfreiheit zu garantieren und die Mörder der Blogger zu bestrafen.

Die Todesliste umfasst demnach die Namen von 21 Bloggern, Autoren und Aktivisten, die aus Bangladesch stammen und heute im Exil leben. Die Verfasser rufen die Regierung Bangladeschs dazu auf, diesen «Feinden des Islam» die Staatsbürgerschaft zu entziehen; andernfalls werde man sie auch im Exil verfolgen und töten.

Zu den Bedrohten gehört die Ehefrau des im Februar ermordeten Bloggers Avijit Roy, Rafida Bonya Ahmed. Für ihren Blog «Mukto Mona» hat sie im Sommer den Preis für Soziale Veränderungen im Rahmen der «Bobs - Best of Online Activism» der Deutschen Welle erhalten. (KNA)

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