Papst will in Aserbaidschan für Frieden in Berg-Karabach werben

Papst Franziskus will bei seinem Besuch in Aserbaidschan für eine diplomatische Lösung des Konflikts um die Region Berg-Karabach eintreten. Das sagte der Vatikanvertreter in dem Kaukasusland, Pater Vladimir Fekete, laut örtlichen Medienberichten am Mittwoch in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku. Franziskus besucht am 2. Oktober Aserbaidschan.

Die katholische Kirche lehne Krieg ab und fordere eine friedliche Beilegung von Konflikten, wird Fekete, der ranghöchste Kirchenvertreter in Aserbaidschan, zitiert. Sie befasse sich allerdings nicht speziell mit dem Konflikt um Berg-Karabach. Das mehrheitlich von Armeniern bewohnte Gebiet Berg-Karabach liegt auf aserbaidschanischem Boden und wird von Armenien besetzt gehalten. 

Bei schweren Gefechten zwischen den ehemaligen Sowjetrepubliken Aserbaidschan und Armenien um die Region waren im Frühjahr Dutzende Menschen getötet worden. Insgesamt kamen seit Beginn der Kämpfe Anfang der 1990er Jahre mehrere zehntausend Menschen ums Leben. Bei dem Schlüsselkonflikt im Kaukasus wird das mehrheitlich muslimische Aserbaidschan von der Türkei und das christlich geprägte Armenien von Russland unterstützt.

Franziskus hatte Ende Juni in Armenien für einen Dialog zur Lösung des Konflikts um Berg-Karabach geworben. Als Motto für den eintägigen Papstbesuch in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku am 2. Oktober wurde das Bibelzitat "Ihr alle aber seid Brüder" aus dem Matthäus-Evangelium gewählt. 

Das Programm sieht unter anderem ein Gespräch mit Staatspräsident Ilham Alijew und Begegnungen mit Repräsentanten der Muslime und anderer Glaubensgemeinschaften vor, jedoch keinen katholischen Gottesdienst. In den Tagen zuvor besucht der Papst das Nachbarland Georgien. (KNA)