Papst: Mit Freundschaft zu Muslimen gegen Islamismus

Papst Franziskus setzt auf persönliche Beziehungen zu Muslimen als Mittel gegen Islamismus. Man dürfe keine Angst haben, miteinander "wie mit Brüdern" zu reden, sagte er laut der Vatikanzeitung "Osservatore Romano" (Mittwoch) bei einer Begegnung mit Vertretern des Jüdischen Weltkongresses. Theologische Diskussionen seien dabei die Sache von Theologen; "unsere ist die Freundschaft mit Leuten, die nicht so fundamentalistisch sind".

Fundamentalismus sei "der Feind des Dialogs", sagte Franziskus. Solche "mehr oder weniger kleinen Gruppen" gebe es in allen Religionen, auch unter Katholiken. Dagegen tue es gut, Freundschaften zu schließen, sagte der Papst seinen jüdischen Gesprächspartnern. "Ich bete für euch und die Muslime, und ich weiß, dass viele von euch und viele Muslime für mich beten", so Franziskus.

Mit Blick auf die jüdisch-katholischen Beziehungen sagte der Papst, die "gute Verbundenheit" beider Religionen sei essenziell. "Man kann das Christentum nicht ohne seine jüdischen Wurzeln verstehen. Aus diesem Grund kann das Christentum nicht antisemitisch sein", sagte er. Die Delegation des Jüdischen Weltkongresses war mit ihrem Präsidenten Ronald Lauder am Montag zu einem längeren Austausch bei Franziskus in dessen Residenz Santa Marta. (KNA)