Palästinenserhilfswerk der UN kämpft ums Überleben - Appell für Hilfe

Nach der Kürzung von Hilfen der USA hat das Palästinenserhilfswerk UNRWA einen dringenden Appell an die Welt gerichtet, um die Versorgung palästinensischer Flüchtlinge aufrecht zu erhalten. Zwar konnte die UN-Behörde bei einer Konferenz am Donnerstag in Rom 100 Millionen Dollar (rund 82 Millionen Euro) von verschiedenen Ländern einholen. Das stopft aber nur einen Teil des Finanzlochs von rund 450 Millionen Dollar. «Wir sind hier, um UNRWA zu helfen, die schlimmste Finanzkrise in seiner Geschichte zu überwinden», sagte UN-Generalsekretär Antonio Guterres.

Die Krise wurde hauptsächlich von der Entscheidung der USA ausgelöst, die Zahlungen drastisch zu reduzieren. In diesem Jahr haben die USA bisher nur 60 Millionen Dollar gezahlt. Im vergangenen Jahr waren es 360 Millionen Dollar gewesen. Die Regierung von Präsident Donald Trump hatte erklärt, Hilfsmittel einzufrieren, solange die Regierung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas nicht bereit zu Friedensgesprächen mit Israel ist.

Das Hilfswerk wurde 1949 gegründet und unterstützt nach eigenen Angaben fünf Millionen Palästinenser in den Palästinensischen Autonomiegebieten sowie in Syrien, Jordanien und im Libanon. Hunderte Palästinenser demonstrierten am Donnerstag vor dem UNRWA-Büro in Gaza und forderten die internationale Gemeinschaft dazu auf, die Hilfszahlungen fortzusetzen.

Die Weltbank warnte derweil, Hilfsgelder allein seien nicht ausreichend. Ohne eine Wiederbelebung des Handels sei die wirtschaftliche Erholung des Gazastreifens nicht denkbar. Die radikal-islamische Hamas hatte 2007 die Kontrolle im Gazastreifen an sich gerissen. Israel hat seit gut einem Jahrzehnt eine Blockade über das Palästinensergebiet verhängt, die inzwischen von Ägypten mitgetragen wird. (dpa)