Nachrichtenportal «Amal, Berlin!» für Geflüchtete gestartet

Eine neue Nachrichtenplattform informiert Geflüchtete ab sofort in Arabisch und Persisch über Neuigkeiten aus Berlin und Deutschland. «Amal, Berlin!» sei eine Art Tageszeitung für das Handy, die montags bis freitags mit einer neuen Ausgabe erscheine, teilte die Evangelische Journalistenschule als Träger des Projekts am Donnerstag in Berlin mit. Finanziert wird das Projekt von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

«Flüchtlinge in Deutschland sprechen oft noch nicht die deutsche Sprache. Deswegen haben wir uns entschieden, eine lokale Nachrichtenseite aufzubauen, um sie über die Entwicklungen im Land zu informieren - bis sie die Sprache beherrschen», sagte die Journalistin Mahdis Amiri. Die zehn Redakteure des Portals seien selbst Flüchtlinge und stammten aus Syrien, Afghanistan, Iran und Ägypten.

Auf der Seite www.amalberlin.de würden die Geflüchteten über für sie relevante und wichtige Themen in Berlin und Deutschland informiert, erklärte Amiri. «Wir wollen auch, dass diese Menschen mehr über das Leben und die Menschen in Deutschland erfahren.» Die fünf für die Zielgruppe wichtigsten Themen des Tages würden ausgewählt und auf der Seite veröffentlicht.

Die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Irmgard Schwaetzer, würdigte «Amal, Berlin!» als herausragendes Beispiel dafür, wie sich die EKD die Arbeit mit Flüchtlingen vorstelle. Das Projekt gebe geflüchteten Menschen die Möglichkeit, sich in ihrer Heimatsprache zu informieren und qualifiziere die beteiligten Journalisten gleichzeitig professionell weiter.

In der ersten Projektphase im Herbst 2016 wurden die Teilnehmer von «Amal, Berlin!» von der Evangelischen Journalistenschule mit den rechtlichen, ethischen und handwerklichen Besonderheiten des Journalismus in Deutschland vertraut gemacht. Einige der dabei entstandenen Texte wurden beim evangelischen Monatsmagazin «chrismon», im Berliner «Tagesspiegel» und in der «Zeit» veröffentlicht.

Die Evangelische Journalistenschule in Berlin bildet seit 1995 Journalistinnen und Journalisten aus. Sie gehört zum Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) in Frankfurt am Main. Das GEP ist das zentrale Mediendienstleistungsunternehmen der EKD, ihrer Gliedkirchen, Werke und Einrichtungen. Es trägt unter anderem die Zentralredaktion des Evangelischen Pressedienstes (epd), das evangelische Magazin «chrismon» und das Internetportal «evangelisch.de». (epd)