Muslimische Wallfahrt Hadsch hat begonnen - zwei Millionen Pilger in Mekka

Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen hat am Mittwoch in der saudischen Stadt Mekka die muslimische Wallfahrt Hadsch begonnen. Nach offiziellen Angaben sind rund zwei Millionen Gläubige in die für Muslime heilige Stadt gekommen, um an dem mehrtägigen Ereignis teilzunehmen. Etwa 100.000 Sicherheitskräfte sollen demnach für einen störungsfreien Verlauf sorgen.

Vor zwei Jahren waren bei einer Massenpanik während der Wallfahrt nach offiziellen Angaben 769 Pilger ums Leben gekommen. Inoffizielle Berechnungen gehen von rund 2.000 Todesopfern aus. Die saudischen Behörden ließen danach die Sicherheitsstrukturen überarbeiten.

Das fünftägige religiöse Großereignis an den heiligsten Stätten des Islam findet auch in diesem Jahr vor dem Hintergrund schwerer regionaler Spannungen statt. Überschattet wird die Wallfahrt in diesem Jahr von der diplomatischen Krise zwischen Qatar und seinen Nachbarstaaten am Golf. Aus dem kleinen Nachbarland Qatar kommen kaum Pilger nach Mekka. Saudi-Arabien hatte im Juni maßgeblich die Blockade des Emirats betrieben, dem es enge Kontakte zum regionalen Rivalen Iran und zu Extremistengruppen unterstellt.

Die Behörden in Mekka sind auch auf den Ausbruch der Cholera unter den Pilgern eingestellt, die derzeit im benachbarten Bürgerkriegsland Jemen grassiert. Anders als im Vorjahr werden in diesem Jahr wieder Pilger aus dem Iran teilnehmen, der die Hadsch 2016 im Streit mit der saudischen Regierung boykottiert hatte.

Die Hadsch-Wallfahrt gehört zu den fünf Grundpflichten des Islam. Jeder fromme Muslim, der gesund ist und es sich leisten kann, sollte einmal im Leben nach Mekka pilgern. Beim Hadsch-Ritual umrunden die Gläubigen unter anderem siebenmal das würfelförmige Gebäude der Kaaba im Hof der Großen Moschee. Am Freitag, dem dritten Tag der Wallfahrt, feiern die Muslime weltweit das Opferfest. (dpa/AFP)