Mike Pence lobt "moderaten Islam" in Indonesien

US-Vizepräsident Mike Pence hat an seinem ersten offiziellen Besuchstag in Jakarta den moderaten Islam Indonesiens gelobt. "Die Tradition Indonesiens als ein Land des moderaten Islam ist offen gesagt eine Inspiration für die Welt und wir schätzen Sie und Ihr Volk dafür sehr", sagte Pence am Donnerstag laut indonesischen Medienberichten zu Präsident Joko Widodo.

Indonesien sei ein Beispiel für eine muslimische Demokratie, in dem der Islam friedlich mit religiösen Minderheiten koexistiere. "In Ihrem Land wie auch in meinem vereint die Religion statt zu spalten", sagte Pence.

Indonesien ist weltweit das Land mit dem größten muslimischen Bevölkerungsanteil. Indonesische Medien registrierten aufmerksam, dass Vizepräsident Pence versöhnlichere Töne gegenüber dem Islam anschlug als US-Präsident Donald Trump.

Zum Auftakt seines Besuchs in Jakarta besuchten Pence und seine Familie zusammen mit Präsident Widodo die Staatsmoschee, die Platz für 200.000 Gläubige bietet. Nach dem Moscheebesuch traf sich Pence hinter verschlossenen Türen mit Vertretern der Minderheitsreligionen der Christen, Buddhisten und Hindus.

Der Besuch von Pence fällt aber auch in eine Zeit, in der sich in Indonesien die religiösen Spannungen verschärft haben.

Den radikalen muslimischen Kräften ist es gelungen, die Wiederwahl des Christen Basuki Tjahaja "Ahok" Purnama zum Gouverneur von Jakarta zu verhindern und sich so als ernstzunehmende politische Kraft zu etablieren. Das amtliche Endergebnis der Gouverneurswahl wird allerdings erst in einigen Wochen vorliegen. Die radikale islamische Verteidigungsfront und die salafistische Hizb ut-Tahrir Indonesia haben der säkularen Verfassung von Indonesien den Krieg erklärt. (KNA)