Letzte von Rebellen belagerte Orte in Syrien werden evakuiert

Die zwei letzten von Rebellentruppen belagerten Orte in Syrien, die Dörfer Fua und Kafraja, sollen im Austausch gegen Gefangene der Regierung evakuiert werden. Die Unterhändler der Kriegsparteien - Russland seitens der Regierung in Damaskus und die Türkei seitens der Aufständischen - hätten sich darauf geeinigt, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Dienstag mit.

Syrische Staatsmedien hatten zuvor von einer anstehenden Einigung zur Evakuierung "tausender Menschen" aus den beiden Orten im Nordwesten Syriens berichtet.

Die Einigung sehe die vollständige Evakuierung der beiden Dörfer vor, sagte der Chef der in Großbritannien ansässigen Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman. Die Bewohner sollen in von der Regierung kontrollierte Gebiete in der Nähe von Aleppo gebracht werden. "Im Gegenzug werden hunderte Häftlinge aus den Gefängnissen der Regierung freigelassen", sagte Rahman.

Fua und Kafraja sind die letzten beiden von den Rebellen belagerten Ortschaften in Syrien. In den beiden Dörfern nahe Idlib leben schätzungsweise 8.100 Menschen, die meisten von ihnen Schiiten. Die Belagerung durch Rebellen und verbündete Dschihadistengruppierungen dauert bereits drei Jahre an.

2017 war in der Region schon einmal eine ähnliche Einigung ausgehandelt worden. Im Gegenzug wurden zwei von Regierungstruppen belagerte Städte in der Nähe von Damaskus evakuiert. Der Flüchtlingskonvoi aus Fua und Kafraja wurde damals angegriffen. 150 Menschen starben, darunter 72 Kinder.

Im Süden des Landes führte die syrische Armee am Dienstag mit der Unterstützung Russlands ihre Militäroffensive fort. Nach Angaben der Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden dort seit Sonntag 15 Zivilisten bei Luftangriffen getötet.

Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle beruft sich auf ein Netz von Aktivisten in Syrien. Ihre Angaben sind kaum unabhängig zu überprüfen. (AFP)