Irakischer Ministerpräsident reist nach tagelangen Unruhen nach Basra

Nach den tagelangen Unruhen in Basra ist der irakische Ministerpräsident Haider al-Abadi am letzten Montag in die südirakische Großstadt gereist. "Ein Konsulat oder eine andere diplomatische Einrichtung anzugreifen, ist inakzeptabel", sagte al-Abadi laut dem Sender al-Iraqiya mit Blick auf die Brandschatzung des iranischen Konsulats in Basra am Freitag. Während seines Besuchs mied er jedoch die Presse und äußerte sich zunächst nicht öffentlich.

Bei den tagelangen gewaltsamen Protesten in Basra waren mehrere Parteibüros, Regierungsgebäude und das iranische Konsulat in Brand gesteckt worden, bevor am Samstag wieder Ruhe einkehrte. Die Proteste in der ölreichen Küstenregion richten sich gegen Korruption, Misswirtschaft und eine schwere Wasserkrise. Mehr als 30.000 Menschen sind in den vergangenen Wochen wegen verschmutzten Trinkwassers erkrankt.

In der mehrheitlich schiitischen Drei-Millionen-Stadt herrscht schon lange Unmut über die Regierung al-Abadis. Viele Einwohner werfen ihm vor, sie nicht ausreichend an den Öleinnahmen zu beteiligen. Im Juli kündigte er daher an, mehrere Milliarden Dollar freizumachen, doch beklagen die Einwohner, dass nichts angekommen sei. Am Samstag kündigten mehrere Parteien an, die nächste Regierung unter Ausschluss von al-Abadi zu gründen. (AFP)