Goethe-Institut fördert Frauenprojekte in der arabischen Welt

Das Goethe-Institut widmet sich in den kommenden Monaten verstärkt der Situation von Frauen in der arabischen Welt. Auf Konferenzen und Kunstfestivals in Brüssel, Kairo, Tunis und Beirut wird es um den Zugang von Frauen zu Bildung und gesellschaftlichen Schlüsselpositionen gehen, wie das Institut am Mittwoch in Berlin mitteilte. Dabei solle auch das gängige Bild arabischer Frauen hinterfragt und die Zusammenarbeit verschiedener Initiativen unterstützt werden.

Oft beschränke sich die europäische Sicht auf arabische Frauen auf Burka- und Burkini-Stereotype. Übersehen werde dabei, dass sich etwa in Ägypten, Tunesien oder dem Libanon Frauen zunehmend mit Feminismus und Rollenbildern beschäftigten, sagte der Instituts-Präsident Klaus-Dieter Lehmann. Deutschland müsse das Interesse an einer freiheitlichen Gesellschaft offensiv vertreten. Dafür wünsche er sich politische Unterstützung und die nötigen Ressourcen, sagte Lehmann.

Verstärkt werden soll die deutsch-französische Zusammenarbeit. Im Gespräch ist die Gründung neuer gemeinsamer Institute. Derzeit würden Möglichkeiten und Orte geprüft, sagte Generalsekretär Johannes Ebert.

Das Goethe-Institut hat 159 Niederlassungen in 98 Ländern. Zu seinen Aufgaben gehören die kulturelle Zusammenarbeit sowie die Vermittlung der deutschen Sprache und eines aktuellen Deutschlandbildes. Durch Kooperationen an weiteren Orten hat das Institut insgesamt mehr als tausend Anlaufstellen. (dpa)