Gericht weist Vergewaltigungsvorwurf einer Frau gegen Islamforscher Ramadan zurück

Ein Gericht in Frankreich hat die Vergewaltigungsvorwürfe einer Frau gegen den Schweizer Islamforscher Tariq Ramadan nach Angaben von dessen Anwalt zurückgewiesen. Die Richter seien nach Erklärungen Ramadans sowie nach Einsicht von ihm vorgelegter Dokumente zu dem Schluss gekommen, "dass keine Notwendigkeit zu Ermittlungen gegen Herrn Ramadan" bezüglich der Frau bestehe, sagte der Anwalt Emmanuel Marsigny am Dienstag nach einer Gerichtsanhörung in Paris.

Mehrere Frauen werfen dem Gelehrten vor, sie vergewaltigt zu haben. Ramadan war Anfang des Jahres in Paris festgenommen worden, die Justiz leitete ein Strafverfahren gegen ihn ein. Eine Freilassung auf Kaution lehnten die Richter im Mai ab.

Bei der Frau, deren Vergewaltigungsvorwürfe das Gericht am Dienstag zurückwies, handelt es sich um eine dritte Frau, die entsprechende Vorwürfe gegen Ramadan erhoben hatte. Sie beschuldigte den 55-Jährigen, sie zwischen 2013 und 2014 wiederholt vergewaltigt zu haben. Ramadan gab an, eine einvernehmliche Beziehung zu der Frau gehabt zu haben. Im April erhob eine vierte Frau Vergewaltigungsvorwürfe gegen den Islamforscher.

Ramadan war im vergangenen November von seiner Professur an der britischen Universität Oxford beurlaubt worden. Der Islamwissenschaftler, Enkel des Gründers der ägyptischen Muslimbrüder, weist alle Anschuldigungen zurück. Er spricht von einer von seinen Feinden gegen ihn in Gang gesetzten Verleumdungskampagne. Seine Anwälte erklären, in den Aussagen der Frauen gebe es zahlreiche Unstimmigkeiten. (AFP)