Geert Wilders als Redner bei Pegida-Kundgebung erwartet

In Dresden wird am Montag der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders zu einer Kundgebung der anti-islamischen Pegida-Bewegung erwartet. Dabei soll Wilders auch als Redner auftreten. Bereits am frühen Nachmittag soll eine Gegendemonstration stattfinden, zu der ein breites Bündnis aufgerufen hat. An der Kundgebung will unter anderen auch der Bundesvorstand der Grünen teilnehmen. Anfang des Jahres hatten die Pegida-Demonstrationen mit mehreren tausend Menschen bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Ende Januar spaltete sich die Bewegung im Streit um ihren Mitbegründer Lutz Bachmann auf. Seither ist es deutlich ruhiger um das Bündnis geworden.

Vor der anti-islamischen Pegida-Demonstration in Dresden hat Grünen-Chef Cem Özdemir CDU und CSU aufgerufen, sich klar gegen rechte Bewegungen abzugrenzen. Dazu gehöre es beispielsweise, sich an den am Nachmittag stattfindenden Demonstrationen gegen Pegida zu beteiligen, sagte Özdemir am Montag im Deutschlandfunk. Die Unionsparteien müssten sich ohne Wenn und Aber hinter Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) stellen, wenn diese sage, dass der Islam zu Deutschland gehöre und Deutschland ein Einwanderungsland sei.

Stattdessen gebe es in der Union immer wieder Stimmen, die versuchten, am rechten Spektrum "zu nagen und diesem Spektrum zu signalisieren, dass ihre Heimat auch die CDU oder die CSU sein könnte", kritisierte Özdemir. Insbesondere der CSU warf er vor, dass sie "ab und zu mal rechts blinkt" in der Hoffnung, an den Rechtspopulismus verloren gegangene Anhänger zurückzugewinnen.

Die demokratischen Parteien müssten gegen Pegida zusammenstehen und "klar Flagge zeigen", forderte der Grünen-Vorsitzende mit Blick auf den Auftritt des niederländischen Rechtspopulisten Geert Wilders in Dresden. Die Einladung an Wilders zeige, dass Pegida nichts mit Demokratie am Hut habe. "Denen nachzulaufen ist das falsche Signal", sagte Özdemir.

Angesichts der teils von islamfeindlichen Tönen begleiteten Pegida-Demonstrationen in Dresden wollen junge Muslime dort nun wöchentlich über den Islam informieren. Jeweils etwa 30 Mitglieder der Jugendorganisation der islamischen Gemeinde Ahmadiyya Muslim Jamaat wollen in einer Dresdner Einkaufsstraße Bürgern Fragen zu ihrer Religion beantworten, sagte der Sprecher der Organisation, Saud Ata, am letzten Freitag.

Ein Grund für die bis Juni laufende Aktion sei die Aufforderung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an die in Deutschland lebenden Muslime gewesen, über den Islam aufzuklären und Fragen zu beantworten. Die Ahmadiyya-Gemeinde sieht sich als Reformgemeinde. Sie wendet sich offensiv gegen Gewalt und setzt auf interreligiösen Dialog. Viele Muslime sehen sie aber als Sekte. Ihre Mitglieder gelten als gut integriert. (dpa/AFP)