Erneut israelischer Angriff auf Militärflughafen in Syrien

Seit Monaten bombardiert Israel immer wieder Ziele im Bürgerkriegsland Syrien. Die Angriffe richten sich vor allem gegen Truppen, die von Teheran unterstützt werden.

Israelische Flugzeuge haben im Zentrum Syriens einen Militärflughafen der Regierung angegriffen. Jets hätten mehrere Raketen abgefeuert und Munitionslager regierungstreuer Truppen ins Visier genommen, hieß es am Donnerstagabend aus armeenahen Kreisen.

Die Raketen wurden demnach vom benachbarten Libanon aus abgeschossen. Auch die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, wahrscheinlich sei die israelische Armee für die Bombardierung verantwortlich. Insgesamt habe es am Militärflughafen Al-Dabaa südwestlich der Stadt Homs sechs Explosionen gegeben. Demnach sind dort die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah sowie Kämpfer anderer regierungstreuer Milizen stationiert. Sie werden vom schiitischen Iran unterstützt, der im Bürgerkrieg ein wichtiger Verbündeter der Regierung ist.

Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana meldete, die Luftabwehr der Armee habe die «Aggression» zurückgeschlagen und verhindert, dass sie ihr Ziel erreiche. Angaben über Schäden oder mögliche Opfer lagen zunächst nicht vor. Die israelische Armee hat in den vergangenen Monaten mehrfach Ziele im benachbarten Syrien bombardiert. Die meisten Angriffe galten nach Einschätzung von Beobachtern iranischen Kämpfern und der Hisbollah. Israel will verhindern, dass sich von Teheran unterstützte Truppen in Syrien weiter aufrüsten.

In der Nacht auf Donnerstag waren bei einem Luftangriff der US-geführten internationalen Koalition im Osten Syriens Aktivisten zufolge mindestens zwölf regierungstreue Kämpfer getötet worden. Dabei handele es sich um Angehörige ausländischer Milizen, meldeten die Menschenrechtsbeobachter. Aus regierungsnahen Quellen hieß es, Flugzeuge hätten zwei Stützpunkte angegriffen, die von iranischen Revolutionsgarden und einer irakischen Miliz genutzt würden. Das Bündnis fliegt in Syrien unter US-Führung seit 2014 Angriffe gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Der IS hat mittlerweile den allergrößten Teil seines früheren Herrschaftsgebietes verloren.

Im Osten Syriens ist er aber noch in einigen Gebieten aktiv. Für den Iran geht es darum, seinen Einfluss vom Libanon am Mittelmeer über Syrien bis in den Irak zu sichern. Unterstützt von Israel verlangen die USA nach ihrem Ausstieg aus dem Atomabkommen hingegen einen iranischen Rückzug aus dem Bürgerkriegsland sowie das Ende der Unterstützung für Milizen wie die Hisbollah. Syrien lehnt einen Rückzug der iranischen Truppen und der Hisbollah ab. (dpa)