Erneut Brandanschläge auf türkische Einrichtungen in Deutschland

Erneut sind türkische Einrichtungen in Deutschland mit Brandsätzen attackiert worden: Nach dem Angriff auf eine Moschee im baden-württembergischen Lauffen am Neckar in der Nacht zum letzten Freitag waren am Wochenende eine Moschee im Berliner Bezirk Reinickendorf sowie ein türkischer Kulturverein in Meschede in Nordrhein-Westfalen das Ziel von Anschlägen, wie die Polizei mitteilte. In Meschede nahmen die Ermittler drei Tatverdächtige fest.

In Berlin-Reinickendorf hörten nach Polizeiangaben Passanten am Sonntagmorgen gegen zwei Uhr ein Klirren und sahen drei Menschen weglaufen, die sie als Jugendliche beschrieben. Anschließend entdeckten die Zeugen eine eingeworfene Scheibe im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses und ein Feuer in den Räumen des dortigen türkischen Moscheevereins, der zum Ditib-Verband gehört. Der Hauptraum brannte komplett aus, verletzt wurde niemand. Die Polizei ging von einer politisch motivierten Straftat aus, der Staatsschutz übernahm die Ermittlungen.

In Nordrhein-Westfalen nahm die Polizei drei Tatverdächtige im Alter zwischen 26 und 30 Jahren fest. Sie sollen in Meschede mehrere Brandsätze gegen die Fassade eines Gebäudes geworfen haben, in dem sich ein türkisch-deutscher Freundschaftsverein befindet. Nach ersten Ermittlungen fing ein Brandsatz Feuer. Die Flammen konnten von der Feuerwehr schnell gelöscht werden. Verletzt wurde niemand.

Noch in Tatortnähe stoppte die Polizei ein Fahrzeug, in dem die drei Verdächtigen aus Meschede saßen. Das Trio wurde in Gewahrsam genommen. Die Staatsanwaltschaft Arnsberg und der polizeiliche Staatsschutz des Polizeipräsidiums Dortmund übernahmen die Ermittlungen.

Im Fall des Anschlags auf eine Moschee im baden-württembergischen Lauffen am Neckar gehen die Ermittler inzwischen von mindestens fünf Tätern aus. Unbekannte hatten in der Nacht zum Freitag ebenfalls mehrere Brandsätze, sogenannte Molotowcocktails, durch das Fenster der Moschee geworfen. In dem Gebäude kam es zu erheblichen Verrußungen, das aufflammende Feuer konnte gelöscht werden. Die Polizei ermittelt aber auch wegen versuchten Mordes, weil sich der Imam zur Tatzeit in dem betreffenden Raum aufhielt und schlief. Er blieb bei dem Anschlag unverletzt. (AFP)