Dreyer: Grundgesetz schützt auch Religionsausübung von Muslimen

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat auf dem Katholikentag in Münster den Wert der Religionsfreiheit in Deutschland unterstrichen. Jeder dürfe hierzulande seinen Glauben leben, sagte sie am Samstag. "Wer immer meint, die Religionsausübung etwa von Muslimen einschränken zu wollen, weil die angeblich nicht dazugehören oder fremd sind, der hat unser Grundgesetz nicht verstanden."

Das Grundgesetz garantiere auch, dass sich Christen in Deutschland wie auch Angehörige anderer Religionsgemeinschaften für das Gemeinwohl engagieren könnten, erklärte die stellvertretende SPD-Parteivorsitzende. Das berühre nicht die Trennung von Staat und Religion; davon profitiere die gesamte Gemeinschaft.

Die reale Welt sei nicht ideal, sagte Dreyer mit Blick auf das Katholikentagsmotto "Suche Frieden". Die Kündigung des Iran-Atomabkommens durch die USA mache sie nicht friedlicher. Beim Konflikt in Syrien sei ein Ende noch nicht einmal als Streifen am Horizont absehbar. Weltweit stiegen die Rüstungsausgaben, und das UN-Ziel, den weltweiten Hunger bis 2030 zu besiegen, sei in weite Ferne gerückt.

Und doch dürfe die Gesellschaft nicht stehen bleiben auf ihrer Suche nach Frieden. Frieden sei niemals ein Zustand, ein Punkt X, sondern immer ein Prozess und ein Weg. "Jeder Schritt lohnt", so Dreyer.

Dreyer hielt den Bibelimpuls zu einem Auszug aus dem Ersten Brief Petrus (1 Petr 3,8-18), dem auch das diesjährige Katholikentagsmotto entnommen wurde: "Wer das Leben liebt und gute Tage zu sehen wünscht, der bewahre seine Zunge vor Bösem und seine Lippen vor falscher Rede. Er meide das Böse und tue das Gute; er suche Frieden und jage ihm nach." (KNA)