Ditib beklagt steigende Zahl von Übergriffen auf Moscheen

Die Türkisch-Islamische Union (Ditib) beklagt eine Zunahme von Übergriffen auf ihre Moscheen. Die Angriffe hätten ein bedrohliches Ausmaß erreicht, erklärte der Islamverband am Donnerstagabend in Köln. Allein in der vergangenen Woche habe es vier Übergriffe auf Ditib-Moscheen in Bebra, Schwäbisch Gmünd, Dresden und Hamm gegeben. Die Gewalt reiche von Schmierereien, Vandalismus und Drohbriefen bis hin zu gefährlicher Brandstiftung und Angriffen auf Leib und Leben.

Am Mittwoch sei die Moscheegemeinde in Dresden in einem Brief mit den Worten «Nur ein toter Moslem ist ein guter Moslem» bedroht worden, erklärte die Ditib, die eng mit der türkischen Religionsbehörde in Ankara verbunden ist. Der Verband zeigte sich besorgt über eine «Verschiebung der politischen Mitte hin zu den populistischen Rändern», die vor allem den Rechtsextremismus stärke.

Besonders große Sorge bereite dem Verband, «dass diese islamfeindliche Atmosphäre von menschen- und islamfeindlichen Aktivisten als ein Mandat zum Handeln verstanden wird». Die Ditib sei entsetzt über Übergriffe auf Flüchtlingsunterkünfte und auf Menschen, die im öffentlichen Raum als Fremde wahrgenommen werden. Der größte Moscheeverband in Deutschland appellierte an Politik, Medien und gesellschaftliche Akteure, «deeskalierend zu wirken und nicht den leichten Weg des Populismus einzuschlagen». (epd)