Berliner Islamwissenschaftlerin Neuwirth erhält Hochschulpreis

Die Islamwissenschaftlerin Angelika Neuwirth (71) hat heute den Theologischen Preis der Salzburger Hochschulwochen erhalten. Vor allem mit ihren Forschungen zur gegenseitigen Beeinflussung von Koran und christlicher Spätantikefordere sie die Theologiegeschichte heraus und schärfe zugleich die christliche Identität, begründete die Jury die Vergabe.

Neuwirth wurde 1943 in Nienburg/Weser geboren. 1991 übernahm sie den Lehrstuhl für Arabistik an der Freien Universität Berlin. Von 1994 bis 1999 leitete sie zudem das Orient-Institut der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft in Beirut und Istanbul. Seit 2007 ist sie Leiterin des Projekts Corpus Coranicum an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.

Der Preis wurde zum zehnten Mal vergeben. Zu den früheren Trägern der Auszeichnung gehören der emeritierte Kurienkardinal Walter Kasper, der Fundamentaltheologe Johann Baptist Metz und der Erzbischof von Chieti-Vasto in Italien, Bruno Forte. Die Salzburger Hochschulwochen dauern noch bis Sonntag. Sie stehen in diesem Jahr unter dem Thema „Prekäre Humanität“.

Referenten sind unter anderen der Berliner Philosoph Volker Gerhardt, der Kölner Theologe Hans-Joachim Höhn, der Berliner Wissenschaftshistoriker Jürgen Renn und die in Bonn und Leuven lehrende Islamwissenschaftlerin Christine Schirrmacher. Die seit 1931 stattfindenden Hochschulwochen wollen ein Forum sein, in dem sich die Theologie dem Dialog über aktuelle Fragen mit säkularen Wissenschaften stellt. (kna)

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