AKP-Abgeordneter Yeneroglu kritisiert «Türkeibashing» in Europa

Der türkische AKP-Abgeordnete Mustafa Yeneroglu hat Medien und Politikern in der EU Stimmungsmache gegen die Türkei und gegen Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan vorgeworfen. «Die antitürkische Stimmung hat in Teilen Europas einen traurigen Höhepunkt erreicht», teilte der deutsch-türkische Parlamentarier am Montag mit.

«Ohne Übertreibung kann man die derzeitige Stimmungslage in puncto Türkei als irrational, oft feindlich, wenn nicht sogar als hasserfüllt bezeichnen.» Yenerogolu kritisierte «Türkeibashing». Der Abgeordnete gehört der Regierungspartei AKP an und ist Vorsitzender des Menschenrechtsausschusses in der Nationalversammlung in Ankara.

Seit dem Putschversuch in der Türkei geht die Regierung mit harter Hand gegen Anhänger des Predigers Fethullah Gülen vor, den sie für den Verantwortlichen hält. Mehr als 13.000 Menschen wurden seitdem festgenommen, Zehntausende Staatsbedienstete wurden vom Dienst suspendiert. Aus der EU waren die Maßnahmen scharf kritisiert worden.

Yeneroglu betonte: «Selbst Tabubrüche wie die ansonsten zu Recht verpönten Analogien zum mörderischen Naziregime oder zur totalitären Diktatur in Nordkorea werden derzeit in Kauf genommen.» Damit solle mit Blick auf Erdogan eine Gefahr beschworen werden, «die objektiv in der Wahrnehmung der türkischen Bevölkerung schlicht und einfach nicht existent ist». Yeneroglu machte «einen neuen Tiefpunkt für die ohnehin angespannten türkisch-europäischen Beziehungen» aus. (dpa)